Eigenständige Wasserversorgung – Freiheit für Ihr Zuhause
Der Traum vom eigenen Haus auf dem Land – doch es gibt ein Problem: Kein Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung. Auch Ferienhäuser oder Wochenenddomizile stehen häufig ohne sichere Wasserzufuhr da. Wer hier nicht selbst aktiv wird, bleibt buchstäblich auf dem Trockenen sitzen. Viele stellen sich die gleichen Fragen: Woher kommt das Wasser? Wer plant einen Brunnen? Welche Pumpe ist die richtige? Wer hilft bei der Installation?
Zuverlässige Pumpen sind der Schlüssel zu Ihrer eigenen, unabhängigen Wasserversorgung. Ob aus dem eigenen Brunnen oder Bohrloch: Mit den passenden Pumpen sorgen Sie jederzeit für frisches, sauberes Trinkwasser – genau dort, wo Sie es brauchen.
Verstehen, wie unabhängige Trinkwasserversorgung funktioniert
Die Wasserquelle – Grundvoraussetzung für Unabhängigkeit
Im Zentrum steht eine natürliche Wasserquelle. Ein Brunnen – ob gegraben oder gebohrt – schafft den Zugang zum Grundwasser aus tieferen Erdschichten. In einigen Regionen gibt es auch natürliche Quellen, bei denen Wasser selbstständig an die Oberfläche tritt. Regenwasser kann ebenfalls gesammelt werden – eignet sich jedoch ohne Aufbereitung nicht als Trinkwasser, sondern ausschließlich zur Gartenbewässerung oder technischen Nutzung.
Für eine sichere, hygienisch einwandfreie Wasserversorgung ist Grundwasser aus einem eigenen Brunnen die empfohlene Lösung.
Die Pumpe – Herzstück der Förderung
Da sich das Wasser unter der Erde befindet, wird es mithilfe einer Pumpe an die Oberfläche befördert. Hier kommen zwei Pumpentypen zum Einsatz, je nach Tiefe der Wasserentnahme:
- Selbstansaugende Pumpen stehen oberirdisch – etwa im Haus oder in einem Technikraum – und saugen Wasser aus bis zu 8 Metern Tiefe an.
- Tauchmotorpumpen werden direkt im Brunnen oder Bohrloch installiert. Sie eignen sich besonders für größere Tiefen und fördern das Wasser von dort direkt nach oben.
Anschließend wird das geförderte Wasser in einen Hausanschluss oder Zwischenspeicher eingespeist.
Die Wasseraufbereitung – für Qualität und Sicherheit
Bevor das Wasser im Haushalt genutzt wird, sollte es gefiltert und aufbereitet werden. Moderne Filtersysteme bestehen aus mehreren Stufen:
- Vorfilter entfernen grobe Verunreinigungen wie Sand oder Rostpartikel.
- Aktivkohlefilter beseitigen unerwünschte Gerüche, geschmackliche Rückstände und chemische Rückstände.
- UV-Filter eliminieren Keime, Bakterien und Viren – ganz ohne chemische Zusätze.
Diese Systeme arbeiten in der Regel automatisch und müssen nur in regelmäßigen Abständen gewartet bzw. die Filtereinheiten gewechselt werden.
Die Hausverteilung – gleichmäßiger Druck, zuverlässige Versorgung
Damit das Wasser zuverlässig und mit konstantem Druck an allen Entnahmestellen im Haus ankommt – sei es in der Küche, im Bad oder an der Waschmaschine – wird es über einen - im Hauswasserwerk integrierten oder separaten Druckbehälter bevorratet und anschließend verteilt. Dieser Druckbehälter sorgt für einen gleichmäßigen Wasserdruck – vergleichbar mit dem Komfort aus dem öffentlichen Netz. Bei höherem Bedarf oder zusätzlichen Hausetagen kann eine Druckerhöhung notwendig sein – siehe Bereich Druckerhöhung.
Wartung und Betrieb – für dauerhafte Sicherheit
Damit die Eigenwasserversorgung langfristig zuverlässig funktioniert, sind regelmäßige Wartungsmaßnahmen empfehlenswert:
- Die Filter sollten je nach Wasserqualität und Nutzung alle 3 bis 6 Monate gewechselt werden.
- Die Pumpe sollte einmal jährlich kontrolliert werden.
- Bei Außenanlagen ist ein geeigneter Frostschutz im Winter wichtig, um Schäden durch niedrige Temperaturen zu vermeiden.

Finden Sie einen Fachhandwerker in Ihrer Nähe!
FAQ: Häufige Fragen zur unabhängigen Trinkwasserversorgung
Wer hilft beim Bau eines Brunnens zur unabhängigen Trinkwasserversorgung?
Beim Bau eines Trinkwasserbrunnens helfen:
• Brunnenbauer/Fachfirma: Führt Planung, Bohrung und Installation durch.
• Wasserbehörde (z. B. Landratsamt): Gibt Auskunft über Genehmigungspflicht und Schutzgebiete.
• Wasserlabor: Prüft die Wasserqualität für die Trinkwassernutzung.
• Installateur: Verbindet den Brunnen mit dem Hauswassersystem.
Tipp: Bau und Nutzung müssen oft vorab gemeldet oder genehmigt werden. Vorab bei der zuständigen Behörde informieren!
Ist das Wasser aus einem eigenen Brunnen direkt trinkbar?
Nur nach gründlicher Filterung (Sediment, Aktivkohle, UV) und regelmäßiger Wartung ist das Wasser sicher trinkbar, weshalb die Wasserqualität regelmäßig geprüft werden sollte.
Welche Art von Pumpe benötige ich für mein Haus oder meinen Garten?
Die Wahl der richtigen Pumpe richtet sich nach dem Einsatzbereich. Für die Hauswasserversorgung bei einer Wasserquelle bis ca. 8 Meter Tiefe eignen sich selbstansaugende Oberflächenpumpen oder Hauswasserwerke. Sie stehen oberirdisch und ziehen das Wasser über eine Saugleitung an.
Liegt das Wasser tiefer ist eine Tauchmotorpumpe die bessere Wahl. Sie wird direkt im Brunnen installiert und fördert das Wasser zuverlässig auch über größere Höhen und Distanzen. Lassen Sie sich von Ihrem Fachhandwerker beraten.
Wie wähle ich die richtige Tauchmotorpumpe für meinen Tiefbrunnen aus?
Neben der Brunnentiefe spielen weitere Faktoren eine Rolle. Entscheidend ist die gewünschte Fördermenge – also wie viel Wasser pro Stunde benötigt wird – sowie der erforderliche Druck. Auch die Wasserqualität kann Einfluss nehmen: Gibt es Sandanteile oder Schwebstoffe im Wasser, sollte ein entsprechender Vorfilter oder eine besonders geeignete Pumpe gewählt werden.
Für die Auswahl empfiehlt es sich, den tatsächlichen Wasserbedarf im Haus zu analysieren – etwa anhand der Anzahl der Entnahmestellen, Bewohner und Nutzungsmuster (z. B. gleichzeitiges Duschen, Waschen und Gießen).
Wie finde ich die passende Leistung für meine Pumpe?
Die benötigte Pumpenleistung hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist vor allem die Tiefe der Wasserquelle – also wie hoch das Wasser gefördert werden muss. Hinzu kommen der horizontale Abstand zwischen Pumpe und Entnahmestelle sowie die gewünschte Leitungsdimensionierung im Hausnetz.
Für den klassischen Hausgebrauch reichen häufig Pumpen mit einer Leistung zwischen 600 und 1.500 Watt aus. Wer jedoch ein großes Grundstück bewässert, mehrere Entnahmestellen gleichzeitig nutzt oder einen höheren Druck benötigt (z. B. bei mehreren Etagen), sollte auf leistungsstärkere Modelle setzen.
Tipp: Achten Sie auch auf den Wirkungsgrad – moderne Wilo-Pumpen verbinden hohe Leistung mit effizientem Stromverbrauch.
Was ist der Unterschied zwischen einer Pumpe zur Förderung bei oberirdischen Quellen und einer Tauchmotorpumpe?
Oberflächenpumpen werden außerhalb der Wasserquelle installiert – beispielsweise in einem Technikraum oder Schutzschacht. Sie saugen Wasser über eine Leitung an und sind für eine maximale Saughöhe von etwa 8 Metern ausgelegt.
Tauchmotorpumpen hingegen werden direkt ins Wasser eingetaucht – zum Beispiel tief im Brunnen oder in einer Zisterne. Sie sind dann die bessere Wahl, wenn die Wasserquelle tiefer liegt oder lange Förderstrecken erforderlich sind. Auch im Dauerbetrieb punkten sie mit hoher Betriebssicherheit.
Was unterscheidet ein Hauswasserwerk (Booster-Set) von einer einfachen Oberflächenpumpe?
Ein Hauswasserwerk besteht meist aus einer Pumpe, einem Druckbehälter und einem Steuerungssystem. Es hält den Wasserdruck automatisch konstant, schaltet sich bei Bedarf selbst ein und aus und versorgt das Haus mit gleichmäßigem Wasserdruck.
Eine einfache Oberflächenpumpe benötigt hingegen eine manuelle oder externe Steuerung. Sie ist für gelegentliche Anwendungen gedacht – etwa für die Gartenbewässerung – und nicht für den dauerhaften Hausbetrieb optimiert.
Wie oft muss eine Pumpe gewartet werden – und was gehört dazu?
Wilo-Pumpen sind für den langlebigen Betrieb konzipiert, dennoch ist eine regelmäßige Wartung wichtig, um dauerhaft zuverlässige Leistung zu gewährleisten. Die Filtereinheiten – falls vorhanden – sollten je nach Nutzung alle 3 bis 6 Monate kontrolliert und ggf. ersetzt werden.
Bei Tauchpumpen empfiehlt es sich, mindestens einmal im Jahr folgende Punkte zu prüfen:
• Zustand des Netzkabels und elektrischer Anschlüsse
• Funktion und Sauberkeit von Vor- und Feinfiltern
• Wasserdruck und Fördermenge – um frühzeitig auf Verschleiß oder Verstopfungen zu reagieren
• Bei frostgefährdeten Außenanlagen: rechtzeitige Entleerung oder geeigneter Schutz gegen Kälte
• Allgemeiner Zustand und Prüfung auf Leckagen