28.08.2025
Wasser aus dem eigenen Brunnen: Schritt für Schritt zur unabhängigen Versorgung
Frisches Wasser direkt aus dem Boden – unabhängig vom öffentlichen Netz, rund um die Uhr verfügbar. Für viele Eigenheimbesitzer, Hobbygärtner oder Besitzer von Wochenendhäusern ist ein eigener Brunnen eine notwendige Wasserquelle. Doch wie genau funktioniert der Brunnenbau, welche Genehmigungen sind nötig – und welche Technik braucht es?
1. Planung und Genehmigung – der erste wichtige Schritt für den Brunnenbau
Bevor Sie mit dem Brunnenbau beginnen, steht die Standortwahl im Fokus. Der gewählte Platz im Garten oder in Hausnähe sollte gut zugänglich und frei von unterirdischen Leitungen oder Versiegelungen sein. Ob der Untergrund geeignet ist, lässt sich oft schon durch eine Bodenanalyse oder mithilfe eines Brunnenbauers klären.
Genauso wichtig ist die rechtliche Seite: In der Schweiz ist das Anlegen eines Brunnens meist genehmigungspflichtig. Die zuständige Wasserbehörde – oft beim Umwelt- oder Bauamt angesiedelt – informiert darüber, welche Formulare oder Anträge erforderlich sind. Besonders in Wasserschutzgebieten gelten strenge Vorgaben. Frühzeitige Klärung schützt Sie vor teuren Nachbesserungen.
2. Die richtige Brunnenart und Pumpe für Ihren Bedarf
Die Wahl zwischen einem gegrabenen und einem gebohrten Brunnen hängt vom Grundwasserspiegel ab. Liegt dieser flach, reicht ein gegrabener Brunnen. Ist das Wasser jedoch tiefer als 7–8 Meter, ist ein gebohrter Brunnen die technisch sichere Lösung. Dieser ermöglicht eine stabile, saubere Förderung aus tieferen Erdschichten.
Auch die Pumpentechnik muss zur Tiefe und Nutzung passen. Pumpen zur Förderung von oberflächennahen Wasserquellen – wie Jetpumpen oder Hauswasserwerke – saugen Wasser aus bis zu 8 Metern Tiefe an. Sie stehen ausserhalb des Brunnens, sind leicht zugänglich und eignen sich gut für Garten und Haushaltsnutzung.
Liegt das Wasser tiefer oder besteht ein höherer Wasserbedarf, ist eine Tauchpumpe die bessere Wahl. Diese sitzt direkt im Wasser und fördert es leise und effizient nach oben – ideal für Tiefbrunnen oder Anwendungen mit grösserem Druckbedarf. Modelle wie die Wilo-TWI 5 sind hier bewährte Lösungen für Förderhöhen bis über 40 Meter.
3. Fachgerechte Installation: Brunnen und Technik verbinden
Der Bau des Brunnens selbst sollte stets von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden. Neben der Bohrung gehören dazu auch die Abdichtung gegen Oberflächenwasser und die fachgerechte Verrohrung. Anschliessend wird die Brunnenpumpe angeschlossen – entweder direkt an die Hausinstallation oder an eine separate Leitung für Garten oder Nebengebäude.
Die Wasserleitungen sollten frostsicher verlegt werden. Wer den Brunnen ganzjährig nutzt, braucht auch im Winter zuverlässigen Schutz vor Kälte, etwa durch gedämmte Schächte oder automatische Entleerungssysteme.
4. Trinkwasser aus dem eigenen Brunnen – mit der richtigen Aufbereitung
Wasser aus einem privaten Brunnen kann trinkbar sein – aber nur mit entsprechender Filterung. Ein dreistufiges System bestehend aus Vorfilter, Aktivkohlefilter und UV-Filter ist heute Standard. Grobe Partikel, Gerüche oder mögliche Keime werden so effektiv entfernt – ganz ohne chemische Zusätze.
Besonders wichtig: Die Wasserqualität sollte regelmässig von einem Labor überprüft werden, vor allem, wenn das Wasser auch für Küche und Bad genutzt wird. So bleibt Ihre Versorgung nicht nur unabhängig, sondern auch sicher.
5. Hausinterne Wasserversorgung mit gleichbleibendem Druck
Damit das geförderte Wasser zuverlässig in allen Leitungen ankommt, wird es über ein Hauswasserwerk oder einen Pufferspeicher im Gebäude verteilt. Diese Systeme halten den Wasserdruck konstant – unabhängig davon, ob in der Küche gekocht, im Bad geduscht oder im Garten gegossen wird. Bei grösseren Anlagen oder mehreren Etagen kann zusätzlich eine Druckerhöhung nötig sein.
Fazit: Der eigene Brunnen als Schlüssel zur autarken Wasserversorgung
Ob für den Garten, das Wochenendhaus oder die vollständige Eigenversorgung: Ein Brunnen ist eine wertvolle Investition in Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit. Wer gut plant, fachliche Unterstützung einholt und auf passende Pumpentechnik setzt, kann sich langfristig über sauberes Wasser aus eigener Quelle freuen – wirtschaftlich, nachhaltig und ganz nach Bedarf.