Wilo im BMW
Nachdem die ersten innovativen Entwicklungsschritte auf dem Weg zu einer effizienteren Motorentechnologie gegangen waren, tat sich 1995 erst einmal ein neues Anwendungsfeld auf. Wilo arbeitete an einer elektronisch geregelten Kühlmittelpumpe mit PM- Spaltrohrmotor und integrierter Elektronik.
Die Idee war unter anderem dadurch entstanden, dass die ersten Prototypen für Pumpen mit einer Niederspannungswicklung in 24 Volt ausgeführt wurden. Während bisher alle Pumpen mit Asynchronmotoren eine Netzspannung von 230 Volt bzw. 400 Volt für den Betrieb erforderten, ergaben sich für diese neue Ausführung ganz andere Anwendungsfelder. Aufgabe und Idee war es nunmehr, eine Pumpe mit elektronisch kommutiertem Gleichstrommotor für eine Autobatteriespannung von 12 Volt zu entwickeln. Vorangetrieben wurde diese Idee durch eine Kooperation mit Mercedes. 1996 konnte ein erster Prototyp entwickelt werden.
1997 forderte dann BMW Wilo auf, neben sechs namhaften Automobilzulieferern, darunter Bosch und Siemens, an einem Konzeptwettbewerb „Kühlmittel- pumpe“ teilzunehmen. Wilo konnte einmal mehr seine technische Exzellenz beweisen, und obwohl Wilo keine Erfahrung als Automobilzulieferer hatte, gewann das Unternehmen den Wettbewerb.
1997 wurde dann ein erster Prototyp mit integrierter Elektronik auf Keramik-Substrat (Hybrid) zur Kühlung eines Automotors bei BMW vorgestellt und zum Patent angemeldet. Dieser Prototyp entsprach schon sehr nahe den später von Pierburg in Serie gefertigten Kühl- mittelpumpen.
1998 erhielt Wilo den Auftrag von BMW, die Kühlmittelpumpe zu entwickeln. Durch den Einsatz einer Wilo- Nassläuferpumpe als Ersatz für die sonst benutzte mechanische Kühlmittelpumpe war eine Spriteinsparung von 0,3 bis 0,6 Liter pro 100 Kilometer möglich.
Im Jahr 2000 verkaufte Wilo die Entwicklung des Projektes „Elektrisch geregelte Kühlmittelpumpe“ mit PM-Spaltrohrmotor und integrierter Elektronik an die Pierburg GmbH. Diese neu entwickelte Pumpe, die Wilo vom Heizungs- auf den Autobereich übertragen hatte, wurde erstmalig 2004 in Serie in der Automobilindustrie zur Kühlung eines Sechszylindermotors eingesetzt!