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23.09.2021

Berufsalltag

So fallen Sie auf: Vier Schritte zur erfolgreichen Stellenanzeige

Person looking at a Newspaper Want Ad, part of a series.

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Für viele Handwerksbetriebe gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Angestellten und Auszubildenden schwierig. Wer potenzielle Bewerberinnen und Bewerber auf sich aufmerksam machen möchte, muss in seiner Stellenanzeige einiges beachten. Vier Schritte zum Erfolg.

Schritt 1: Interessante Inhalte finden – und überzeugen

Bevor es überhaupt losgehen kann, sollten Sie sich intensiv mit Ihrem eigenen Unternehmen auseinandersetzen: Was macht Sie als Handwerksbetrieb aus? Wo steuern Sie hin und welche Aussichten bieten Sie Ihren zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Wechseln Sie die Perspektive und fragen Sie sich, wen Sie ansprechen wollen: Auszubildende, Berufseinsteiger oder doch erfahrene Profis? Finden Sie heraus, was diese Zielgruppe von Ihrem Betrieb erwartet und wie Sie sich von anderen Unternehmen unterscheiden. Befragen Sie hierzu auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was sie an ihrem Beruf schätzen, warum sie sich für Ihren Betrieb entschieden haben und was sie in der damaligen Stellenanzeige überzeugt hat. Diese Erkenntnisse werden Ihnen nicht nur dabei helfen, Inhalte zu entwickeln, sondern auch die richtige Sprache für Ihre Zielgruppe zu finden (siehe nächster Schritt).

Diese Inhalte kommen bei Bewerberinnen und Bewerbern besonders gut an:

  • Werte & Visionen: In Ihrem Betrieb herrschen flache Hierarchien? Sie legen bei Ihrer Arbeit besonderen Wert auf Nachhaltigkeit? Oder Sie haben sich als Unternehmen ein besonders spannendes Projekt zum Ziel gesetzt? Erzählen Sie davon!
  • Sicherheit im Job: Der sichere Arbeitsplatz gewinnt in wirtschaftlich unruhigen Zeiten an Bedeutung. Zeigen Sie, dass Sie auch in Krisenzeiten ein sicherer Arbeitgeber sind, indem Sie ein langfristiges Arbeitsverhältnis in Aussicht stellen.
  • Weiterentwicklung & Perspektiven: Sie bieten regelmäßige Weiterbildungen oder Auslandsaufenthalte an? Schreiben Sie es in Ihre Stelleanzeige! Mögliche Karrierestufen und Übernahmegarantieren für Auszubildende locken potenzielle Interessenten an.
  • Zusammenhalt & Teamstärke: Mit dem Team verbringt man einen Großteil seiner (Arbeits-)Zeit. Jobsuchende wünschen sich daher Einblicke in das Miteinander. Ihre Mitarbeitenden sind besonders humorvoll oder divers? Zeigen Sie, was Ihr Team ausmacht!
  • Bezahlung & Benefits: Viele Jobsuchende wünschen sich in der Stellenanzeige klare Angaben zur Bezahlung. Zeigen Sie, dass Sie gute Arbeit fair bezahlen und legen Sie offen, was er oder sie verdienen wird. Das kommt nicht nur gut an, sondern verhindert auch falsche Vorstellungen – etwa, dass sich im Handwerk nicht gut verdienen lässt. Auch andere Benefits wie ein Firmenhandy, Firmenwagen, Weihnachtsgeld oder mehr Urlaubsanspruch locken potenzielle Bewerberinnen und Bewerber.

Doch Achtung: Wer mit viel Geld und Vergünstigungen wirbt, könnte auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anlocken, die schnell wieder abspringen, wenn sie woanders mehr verdienen.

Alles zu viel für eine Stellenanzeige? Andere Formate können hier eine sinnvolle Ergänzung bieten. Schritt 3 zeigt Ihnen, wie das geht.

Schritt 2: Die richtigen Worte treffen – und Pluspunkte sammeln

Eine perfekte Stellenanzeige führt die Bewerberin bzw. den Bewerber möglichst nahe an den zukünftigen Arbeitsplatz heran. Die richtige Ansprache spielt hier eine tragende Rolle und ist besonders bei der Suche nach Auszubildenden wichtig. Vermeiden Sie allgemeine Standardsätze wie „attraktive Vergütung“ oder „vielfältige Aufgabenbereiche“. Die Stellenanzeige sollte – insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels – wertschätzend und einladend formuliert sein. Eine bloße Auflistung des Anforderungsprofils könnte hier abschreckend wirken. Machen Sie den Bewerberinnen und Bewerbern Ihre Stelle schmackhaft.

Diese allgemeinen Tipps können bei der Formulierung helfen:

  • Konkret: Zeigen Sie kurz und präzise auf, was Sie anbieten, statt es mit Adjektiven zu umschreiben. Beispiel: „Arbeiten in 100 Metern Höhe“ statt „spannende Projekte“
  • Positiv: Stellen Sie Positives heraus, anstatt es in Negativsätzen zu verpacken. Beispiel: „Meistern Sie neue Herausforderungen“ statt „Kein Job für Langeweile“
  • Klar: Verwenden Sie aktive Verben, statt Nominalstil. Beispiel: „Sie können sich für Neues motivieren?“ statt „Motivation und Begeisterungsfähigkeit“
  • Direkt: Schreiben Sie Ihre Stellenanzeige im Du- oder Sie-Stil und sprechen Sie ihn oder sie direkt an. Beispiel: „Komm in unser Team!“ statt „Wir suchen einen Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin“

Und so gelingt es Ihnen, Emotionen zu transportieren und Neugierde zu wecken:

  • Freundlich: Zeigen Sie der Bewerberin bzw. dem Bewerber erkennbar, dass Sie sich auf ihre bzw. seine Bewerbung und das Interesse an Ihrem Betrieb freuen.
  • Charmant: Beweisen Sie Humor und Selbstironie. Das macht Sie nahbarer und nimmt so manchem Interessenten die Hürde bei der Kontaktaufnahme.
  • Menschlich: Zeigen Sie echte Menschen aus Ihrem Betrieb und erzählen Sie echte Geschichten aus Ihrem Berufsalltag. Das verleiht Ihnen zusätzliche Glaubwürdigkeit.
  • Original: Gerade kleinere Unternehmen können durch Tradition, Originalität und Lokalkolorit punkten – etwa durch eine Stellenausschreibung im Dialekt.

Seien Sie kreativ: Klar, den richtigen Ton zu treffen ist nicht leicht. Eine sachliche Stellenanzeige scheint hier häufig die einfachere Lösung. Dabei kann eine kreative Stellenanzeige durchaus mehr potenzielle Interessenten erreichen. Wichtig ist jedoch immer, dass Sie trotz allem authentisch und glaubwürdig bleiben.

Schritt 3: Den richtigen Kanal finden – und neue Formate entwickeln

Um potenzielle Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen, sollten Sie dort präsent sein, wo sich Ihre Zielgruppe bewegt. Berufserfahrene erreichen Sie über die klassische Zeitungs-Annonce, Online-Jobbörsen oder über Job-Portale wie LinkedIn oder Xing. Auszubildende informieren sich über die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit oder den Lehrstellen-Radar der Handwerkskammern. Aber auch eigene YouTube-Formate oder Ihr Instagram- oder Facebook-Auftritt erweitern Ihr Informationsangebot für potenzielle Azubis.

Hier können Sie Jobsuchenden exklusive Einblicke gewähren und Informationen weitergeben, die es nicht in die Stellenanzeige geschafft haben. Bestenfalls machen Sie so bereits vorab Schülerinnen und Schüler auf sich aufmerksam, die sich später um einen Ausbildungsplatz bewerben könnten.

Mut ist gefragt: Guter Content erfordert zwar etwas Zeit, muss aber nicht immer teuer produziert werden. Wie wäre es beispielsweise mit Mitarbeiterporträts, Eindrücke aus dem Arbeitsalltag oder einem Video, das mit den Vorurteilen über den Beruf aufräumt? Ihren Ideen und Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.

Schritt 4: Kontakt erleichtern – und erreichbar bleiben

Ihrem zukünftigen Mitarbeiter bzw. Ihrer zukünftigen Mitarbeiterin sollten Sie bei der Kontaktaufnahme möglichst viele Hürden nehmen. Da heute auch im Handwerk Bewerbungen größtenteils online verschickt werden, reicht eine einfache Telefonnummer häufig nicht aus. Achten Sie daher auf eine gut gepflegte Online-Präsenz – egal ob Facebook, Google Maps oder Ihre eigene Webseite. Zudem sollten Sie eine zentrale E-Mail-Adresse einrichten, unter der alle Bewerbungen eingehen. So können Sie die Anschreiben zugleich auch einfacher organisieren.

Wer häufiger Stellen ausschreibt, für den kann sich ein Bewerbungsformular auf der Unternehmens-Webseite lohnen. Bewerberinnen und Bewerber laden hier direkt ihre offiziellen Dokumente hoch und geben weitere persönliche Daten an. Achten Sie hierbei entsprechend darauf, dass Ihre Webseite auch für Mobiltelefone und Tablets optimiert ist.

Übrigens: Viele Jobsuchende werden Sie googeln, um sich über Ihr Unternehmen zu erkundigen. Es kann sich für Sie also lohnen, die Google-Trefferliste im Blick zu behalten. Einträge – etwa Kontaktdaten bei Google Maps oder auf Ihrer Unternehmens-Seite auf Facebook – sollten Sie bei Bedarf regelmäßig aktualisieren.