04.08.2025
Vom Himmel ins Haus: Regenwasser sauber und sicher nutzen
Wer Regenwasser nicht nur für den Garten, sondern auch im Haushalt nutzen möchte, kann viel Trinkwasser sparen. Moderne Regenwassernutzungsanlagen machen es möglich, gesammeltes Regenwasser strikt vom Trinkwassersystem getrennt zu halten und etwa für die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder die Reinigung zu verwenden – zuverlässig, sauber und umweltfreundlich. Während das Sammeln über das Dach, die Rinne und das Fallrohr den ersten Schritt bildet, beginnt der spannende Teil der Technik ab dem Sammelbehälter, wie z. B. einer Zisterne. Hier zeigen wir, wie die Regenwassernutzung im Haus funktioniert – Schritt für Schritt, sicher und nachhaltig.

1. Regenwasserzulauf
2. Vor-Filter
3. Beruhigter Zulauf
4. Schwimmende Entnahme
5. Überlaufsiphon inkl. Tierschutz
6. Ablauf
7. Kanalisation
8. Leitungswasser
9. Zuleitung zu den Entnahmestellen, z. B. WC
Vom Vorfilter in die Zisterne
Bevor das Regenwasser in die Zisterne gelangt, sollte es von einem Vorfilter von groben Verunreinigungen befreit werden. Blätter, Sand und andere Schmutzpartikel bleiben so frühzeitig draußen. Das schützt die nachfolgenden Komponenten wie Pumpe, Filter oder Steuerung und verbessert die Wasserqualität bereits zu Beginn.
Beruhigter Zulauf für klareres Wasser
In der Zisterne wird das Regenwasser möglichst schonend eingeleitet. Ein beruhigter Zulauf sorgt dafür, dass es am Boden ankommt, ohne dabei Schmutzpartikel und Sedimente aufzuwirbeln. Durch die sanfte Bewegung gelangt gleichzeitig Sauerstoff ins Wasser, was die natürliche Selbstreinigung im Inneren des Tanks unterstützt.
Der integrierte Überlaufsiphon sorgt dafür, dass die an der Oberfläche schwimmenden Verunreinigungen ablaufen können, was mindestens zwei bis dreimal im Jahr geschehen sollte – für dauerhaft sauberes Zisternenwasser.
Wasserentnahme an der besten Stelle
Das qualitativ beste Wasser befindet sich in der Zisterne rund 15 cm unterhalb der Wasseroberfläche. Genau dort setzt die sogenannte schwimmende Entnahme an. Sie zieht das Wasser von der reinsten Stelle ab, welches dann durch die Regenwassernutzungsanlage dorthin geleitet wird, wo es benötigt wird – etwa zur Toilettenspülung oder in die Waschmaschine.
Je nach Systemkonfiguration – etwa ob ein Regenwasserfilter im Vorfeld verbaut ist – sollte die schwimmende Entnahme mit einem Fein- oder Grobfilter ausgestattet sein. So bleibt die Wasserqualität im gesamten System hoch.
Bereit für den Haushalt – sicher getrennt, automatisch geregelt
Über die schwimmende Entnahme und eine passende Regenwassernutzungsanlage gelangt das Wasser zu den Verbrauchsstellen im Haus. Sollte einmal nicht genug Regenwasser vorhanden sein, schaltet das System automatisch auf die Trinkwasserversorgung aus dem öffentlichen Wassernetz um – ohne Unterbrechung.
Wichtig ist dabei die Einhaltung der Vorschriften nach DIN EN 1717: Regen- und Trinkwasser müssen vollständig getrennt sein. Ein Rückfluss ins Trinkwassernetz ist dadurch ausgeschlossen. Das Wasser im integrierten Trinkwasserbehälter wird zudem regelmäßig automatisch ausgetauscht, sodass auch hier keine Qualitätsverluste entstehen. Außerdem müssen lokale Vorschriften und Bestimmungen zur Regenwassernutzung eingehalten werden.
Fazit
Ein durchdachtes Regenwassersystem sorgt dafür, dass das gesammelte Wasser nicht nur gespeichert, sondern auch sinnvoll im Haus genutzt wird. Wer die Technik richtig einsetzt, kann im Alltag wertvolle Ressourcen schonen, die Umwelt entlasten und dabei sogar Geld sparen – leise, effizient und zuverlässig im Hintergrund.