16.05.2022
NRW-Bauministerium und Stadt Dortmund erteilen Freigabe für Wilos Wasserstoffanlage / Bis September soll die H2-Powerplant im Wilopark stehen
Mit seiner eigenen Wasserstoffanlage macht der in Dortmund ansässige, multinationale Technologiekonzern Wilo den Weg frei für mehr grüne Energie. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBG) und die Stadt Dortmund haben die Baufreigabe für die H2-Powerplant erteilt. Noch im Juli soll der Bau beginnen.
Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe, freut sich über die zügige Freigabe: „Wasserstoff wird fossile Energieträger ersetzen und Wilo sowie dem Wirtschaftsstandort Deutschland eine unabhängige Energieversorgung ermöglichen“, so Hermes. „Ich freue mich daher, dass Politik und Wirtschaft so schnell und zielführend zusammengearbeitet haben, um eine technische Lösung für eine der drängendsten Fragen unserer Zeit zu ermöglichen.“
Die modular aufgebaute H2-Powerplant besteht im Wesentlichen aus vier Komponenten: einer erneuerbaren Energiequelle, einem Elektrolyseur, einem Wasserstoffspeicher und einer Brennstoffzelle. Im Elektrolyseur werden durch Anlegen eines elektrischen Stroms die Molekülverbindungen des Wassers (H2O) aufgetrennt. Es entstehen Wasserstoff (H2), Sauerstoff (O) und Wärme. „Auch die Abwärme können wir direkt vor Ort im Verbundsystem nutzen oder in Kälte umwandeln“, erklärt Oliver Hermes. „So optimieren wir den gesamten Systemwirkungsgrad und leisten einen weiteren großen Beitrag zur effizienten und klimaneutralen Produktion auf dem Wilopark.“
Der so gewonnene grüne Wasserstoff kann eine große Menge Energie speichern, die in dem Niederdruckspeicher zwischengespeichert wird. Bei Bedarf kann der Wasserstoff wieder mit Luftsauerstoff in einer Brennstoffzelle in Wasser umgewandelt werden, wobei wieder Strom und Wärme entstehen.
Als Energiequelle für die H2-Powerplant setzt Wilo auf seine eigene Photovoltaikanlage. So soll das modulare System bis zu 10 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren – vollständig aus regenerativen Energien. Das entspricht einer Leistungsfähigkeit von zirka 230 KW in der Elektrolyse und 76,6 KW in der integrierten Brennstoffzelle. „Als Pilotanlage dient die H2-Powerplant zunächst als Notstrom- beziehungsweise Netzersatzversorgung für den Wilopark“, erklärt Hermes weiter. „Die Anlage kann aber so erweitert werden, dass sie eine autarke Energieversorgung für bis zu zwei Tage erlaubt.“
Mit der H2-Powerplant schafft Wilo die Grundlage für ein autarkes, dezentrales und regeneratives Energieversorgungsnetz. „Das ist ein starkes Stück Klimaschutz made in Dortmund“, sagt der Vorstandsvorsitzende und CEO der Wilo Gruppe. „Wilo zeigt, wie Industrieunternehmen mit zukunftsweisenden und technologieoffenen Lösungen einen essenziellen Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit leisten können.“ Langfristig soll das System auf alle weltweiten Wilo-Standorte übertragen und auch Partnern und Kunden angeboten werden.
Schon heute sind viele der für die Wasserstoffwirtschaft notwendigen Technologien Kerngeschäft von Wilo – von der emissionsfreien Energiegewinnung über die Förderung und den Transport von Wasser. „Ich sehe darüber hinaus enorme Marktchancen, denn Pumpen spielen in der gesamten Wertschöpfungskette des Wasserstoffs eine entscheidende Rolle“, so Oliver Hermes.