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Das Patent von 1949

Seit der Erfindung des Umlaufbeschleunigers im Jahr 1928 hatte sich Wilo neben dem Bau von Heizungsanlagen verstärkt und mit großem Erfolg auf die Herstellung von Pumpen konzentriert. Um die erfolgreiche Neuentwicklung auf dem Heizungsmarkt noch effizienter und verlässlicher zu machen, hatten Louis und Wilhelm Opländer ständig an Verbesserungen und technischen Innovationen gearbeitet. Denn so wegweisend der Umlaufbeschleuniger war – es gab auch ein paar kleine Nachteile.

Der Umlaufbeschleuniger war mit einer Stopfbuchse ausgestattet, deren Lagerung mit Öl geschmiert wurde und somit besonders wartungsintensiv war. Durch die Ölschmierung war der Umlaufbeschleuniger zwar verhältnismäßig leise, allerdings verursachte der trockenlaufende Elektromotor trotzdem Geräusche. Zudem war die Stopfbuchse nicht hermetisch dicht, sodass die Anlage Wasser verlor, das häufig nachgefüllt werden musste.

Louis Opländer hatte bereits seit den 1930er Jahren Überlegungen für einen Elektromotor mit wassergeschmiertem Rotor angestellt, um die oben beschriebenen Nachteile zu vermindern. Es gab einige Entwürfe für eine Nassläuferpumpe im Gegensatz zur Pumpe mit Trockenläufertechnik, bei der der Motor nicht mit Öl, sondern durch das ohnehin vorhandene Wasser geschmiert werden sollte.

Wilhelm Opländer nutzte diese Ideen in den folgenden Jahren als Grundlage für seine eigenen Überlegungen. In seinem Patent von 1949 beschreibt er einen ersten Wasserumlaufbeschleuniger mit Nassläufermotor. Das Besondere an dieser Konstruktion ist, dass sich der Läufer des Motors (Rotor) im zu fördernden Wasser befindet und bewegt. Durch ein wasserdichtes Spaltrohr wird der Rotorraum vom stromführenden Teil des Motors (Stator) getrennt.

Die Separierung zwischen Nass- und Trockenraum wird durch eine extrem dünne Wand von nur wenigen Zehntelmillimetern erreicht – eine Idee, die seit der Einführung der Wilo-Perfecta 1953 angewendet wird und die noch heute in der Pumpenherstellung erfolgreich zum Einsatz kommt. Wurde anfangs noch eine dünne Metallfolie benutzt, kommt heute Kunststoff als Material für diese filigrane Technologie zum Einsatz. Dadurch sind die Wirbelstromverluste geringer und der Wirkungsgrad der Pumpe wird noch einmal deutlich erhöht.

Patent DE 807589 A 19. März 1949 Dipl.-Ing. Wilhelm Opländer

Wasserumlaufbeschleuniger für Heizungs- und Kühlanlagen. Erteilung des Patentes DE 807589 C 19. April 1951

Patentansprüche:

1. Elektrisch betriebener Umlaufbeschleuniger zum Einbau in Rohrleitungen, insbesondere bei Heizungsanlagen, bei welchen ein Propellerläufer das Wasser bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (m, n) selbst in die Rohrleitung eingebaut ist, und zwar derart, daß der Motoranker (m) den Propellerläufer (f) ringförmig umschließt und mit ihm im Wasser umläuft, während der Stator (n) des Motors in einem vom Wasser abgedichteten Raum angeordnet ist.

Die Entwicklung einer Nassläuferpumpe war nicht nur ein Meilenstein für das Dortmunder Unternehmen. Das Grundprinzip ihrer Funktionsweise ist bis heute für die Heizungstechnik in ganz Europa und vielen Ländern der Welt maßgeblich.