Team Deutschland-Achter startet mit junger Besetzung in den neuen Olympia-Zyklus
Dortmund. Mit drei Neuen, zwei Rückkehrern und vier Silbermedaillengewinnern von Rio startet der Deutschland-Achter ins nacholympische Jahr und damit in den neuen Olympia-Zyklus mit dem langfristigen Ziel Tokio 2020. Die Blicke richten sich jetzt aber nach Racice in Tschechien, wo in einer Woche die Europameisterschaften (26.-28. Mai) stattfinden.
„Natürlich treten wir hier an, um unseren Titel zu verteidigen. Aber die Konkurrenz ist stark. Wir dürfen keinen unterschätzen“, sagte Hannes Ocik, der das Boot weiterhin als Schlagmann anführt. Schließlich trifft das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes nun, zwei Wochen nach dem Auftaktsieg bei der Essener Hügelregatta, in Racice auf die ebenfalls verjüngten Teams aus Großbritannien und den Niederlanden, die in Rio Gold und Bronze gewannen.
Ihre Plätze vom Rio-Achter behalten neben Ocik auch Malte Jakschik sowie Richard Schmidt und Martin Sauer, die seit 2009 ununterbrochen dabei sind. Felix Wimberger und Maximilian Planer haben den Weg zurück ins Flaggschiff geschafft; für beide ist es nach 2014 die zweite Achter-Berufung. Erstmals einen Rollsitz im deutschen Paradeboot ergatterten sich Torben Johannesen (22 Jahre), Johannes Weißenfeld (22) und Jakob Schneider (23).
„Man kann bei uns schon von einem großen Umbruch sprechen. Fünf Sportler sind ja neu im Boot - und dazu hat die Mannschaft ja auch noch einen neuen Trainer“, sagte Uwe Bender schmunzelnd. Der 58- jährige Bundestrainer hat für dieses Jahr den Deutschland-Achter übernommen, weil der langjährige Achter-Erfolgscoach Ralf Holtmeyer für ein Jahr den U23-Nachwuchsbereich unterstützt.
Der Verjüngungsprozess im Team Deutschland-Achter wird beim komplett neu formierten Vierer ohne Steuermann deutlich sichtbar. Denn hier steht ein sehr junges Quartett vor seiner internationalen Bewährungsprobe. Paul Gebauer (21 Jahre), Christopher Reinhardt (19), Finn Schröder (23) und Wolf-Niclas Schröder (20) vertreten bei der EM die deutschen Farben. Nach auskurierter Verletzung soll Laurits Follert (21) den Vierer in einigen Wochen verstärken. „Sie haben sich über die Kleinbootleistung und den Vierer in Essen aufgedrängt und gezeigt, dass sie die Chance verdient haben“, sagte Bundestrainer Christian Viedt.
Im Zweier ohne Steuermann sitzen Felix Drahotta und Anton Braun, die im Laufe ihrer Ruderkarriere schon eine Menge Kleinbooterfahrung gesammelt haben. Im nacholympischen Jahr hat bei beiden die Berufsausbildung Vorrang, dennoch wollen die Olympia-Siebten von London im Zweier ihre Stärke auch bei der EM in Racice unter Beweis stellen.