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Pressemitteilung

12.09.2019

Wilo-Innovationskonferenz 2019 in Moskau

v.l.n.r.: Sergey Shmatko (President Artpol Holding Company, ehemaliger Energieminister der Russischen Föderation), Pavel A. Revel-Muroz (Vice President JSC Transneft), Marina Kim (Moderatorin), Oliver Hermes (Präsident und CEO Wilo Group), Gerhard Schröder (ehemaliger Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Vorsitzender des Aufsichtsrats Rosneft und Vorsitzender des Aktionärsausschusses der Nord Stream AG) und Tigran Sargsyan (Vorsitzenden der Eurasischen Wirtschaftskommission, ehemaliger Premierminister der Republik Armenien) auf der Wilo-Innovationconference in Moskau.

Hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft diskutieren über Zukunft der Industrie

Moskau. Der Dortmunder Technologiekonzern Wilo lud am 12. September 2019 über 200 hochrangige Gäste aus Politik und Wirtschaft zu einer Innovationskonferenz nach Moskau ein. Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender & CEO der Wilo Gruppe und Mitglied des Präsidiums des Ost-Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft e.V., begrüßte als Ehrengäste der Veranstaltung den ehemaligen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schröder, die Präsidentin der Russischen Zentralbank, Elwira Nabiullina sowie den Vorsitzenden der Eurasischen Wirtschaftskommission, Tigran Sargsjan. Durch das facettenreiche Programm führte Marina Kim, russische Fernsehmoderatorin und Journalistin.

Industriestrategien als Motor für wirtschaftliches Wachstum

Die Veranstaltung stellte die Zukunft der internationalen Industriepolitik sowie die Bedeutung Russlands und Zentralasiens als wirtschaftliche und kulturelle Brücke zwischen Asien und Europa in den Mittelpunkt. „Die Diskussion um eine strategische Industriepolitik erfährt derzeit eine Renaissance. Diese aktuelle Entwicklung wollen wir aufgreifen, um mit Ihnen über neue strategische Beziehungen zu diskutieren und bestehende Allianzen zu stärken“, eröffnete Oliver Hermes die Innovationskonferenz. Mit der Vorstellung einzelner, teilweise jüngst veröffentlichten Industriestrategien, wie der `Made in China 2025-Initiative´, der im Nahen und Mittleren Osten formulierten Visionen zur weiteren Diversifizierung der Wirtschaft oder der chinesischen ‚Belt & Road-Initiative‘, stellte Hermes einmal mehr die Bedeutung dieses Themas heraus.

Handelskonflikte und verlangsamtes Weltwirtschaftswachstum

Ein besonderer Fokus der Hauptredner lag auf den derzeitigen geopolitischen Herausforderungen, denen sich die Industrie zunehmend stellen muss. Auch internationale Handelskonflikte wie zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Volksrepublik China wurden thematisiert. „Ein kritischer externer Faktor ist die Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft“, erklärte die russische Zentralbankchefin Elwira Nabiullina. „Diese Verlangsamung hat sich auch aufgrund der wachsenden Widersprüche im internationalen Handel als greifbarer erwiesen als erwartet." Nabiullina, die 2015 vom Euromoney Magazine zur Zentralbankerin des Jahres und in 2016 vom The Banker Magazine als beste Zentralbankerin Europas ernannt wurde, gab in ihrer Rede einen Ausblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft und stellte die fiskalpolitische Strategie Russlands vor. Erst zu Beginn dieses Monats hatte die russische Zentralbank ihren Senkungskurs fortgesetzt und den Leitzins auf sieben Prozent gesenkt.

Russlands und Zentralasiens Rolle als Integrationsmotor

Durch die von der russischen Regierung konsequent angetriebene Diversifizierung der Wirtschaft und die geografisch begünstigte Lage, wird Russland eine zentrale Rolle als Innovationsmotor für den gesamten eurasischen Wirtschaftraum spielen und an Attraktivität für ausländische Investitionen gewinnen. Diese kommen verstärkt aus dem asiatischen Raum. Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, setzt sich seit Jahren für die Intensivierung der Deutsch-Russischen Beziehungen ein. Im Rahmen seiner Keynote sprach er sich für einen stärkeren Dialog beider Länder aus, der insbesondere in schwierigen Zeiten geführt werden solle: „Ich glaube an die gemeinsame Zukunft der Europäischen Union und der Russischen Föderation!“

Nicht nur Russland, auch die Eurasische Wirtschaftsunion insgesamt, gewinnt an strategischer Bedeutung für den Welthandel. Zu der Eurasischen Wirtschaftsunion zählen Armenien, Weißrussland, Kirgistan, Russland und Kasachstan. „Die Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion hat insbesondere den wirtschaftlichen Einfluss kleinerer Nationen erweitert. Diese Länder haben nun Einfluss auf Entscheidungen, die in einem gemeinsamen Binnenmarkt mit über 180 Millionen Einwohnern getroffen werden“, sagte Tigran Sargsjan, Vorsitzender der Eurasischen Wirtschaftskommission auf der Wilo-Innovationskonferenz. „Der Einfluss unserer Wirtschaftsgemeinschaft wächst. Zahlreiche Absichtserklärungen haben wir mit Ländern aus der ganzen Welt zur Intensivierung unseres Handels unterzeichnet. Leider hat der fehlende Dialog zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und der Europäischen Union dazu geführt, dass die internationalen Handelsbeziehungen beeinflusst wurden und die Eurasische Wirtschaftsunion stärkere Beziehungen zur Asien-Pazifik Region aufgebaut hat. Natürlich sind wir nach wie vor offen für den Dialog mit allen Partnern, auch für die Europäische Union", erklärte Tigran Sargsjan.

Globalisierung, weltweite Vernetzung und Freihandel

Gastgeber Oliver Hermes zeigte sich zum Ende der Innovationskonferenz beeindruckt von den Diskussionen des Tages und appellierte an die Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Bündnisse zum Erhalt einer multilateralen, globalen Weltordnung mit freien Wirtschaftsstrukturen zu erhalten und zu unterstützen: „Globalisierung, weltweite Vernetzung und Freihandel haben zu einer wachsenden Weltwirtschaft geführt. Jetzt, nach vielen Jahren des Aufschwungs, befindet sich die Weltwirtschaft in einer zunehmenden Unsicherheit. Man kann schnell den Eindruck gewinnen, dass die Industrie, insbesondere in Europa, keinen Mut hat, gegen diese Unsicherheit anzukämpfen. Ich bin überzeugt, dass die heutige Innovationskonferenz die ideale Plattform geboten hat, neue Impulse für gemeinsame Zukunftsstrategien zu setzen und uns als Botschafter einer multilateralen Weltordnung zu positionieren.“