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22.03.2019

Wissen

Abwasser - eine kleine Farbenlehre

Früher war Abwasser vor der Kläranlage immer das gleiche - egal ob aus Küche, Toilette, Dusche oder Regenrinne. Mittlerweile werden Abwässer aber „farblich klassifiziert“: Um Ressourcen zu schonen, wird das Wasser je nach „Farbe“ wiederverwendet. Wilo gibt einen kleinen Einblick in die Welt der Abwasserfarben.

Vorab: Grundsätzlich ist häusliches Abwasser als „durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch verunreinigtes oder verändertes Wasser“ definiert. Zum Abwasser gehört dabei auch das anfallende Regenwasser. Begrifflich trennt man das häusliche Schmutzwasser dann auf in Grauwasser und Schwarzwasser.

Grauwasser ist nach der europäischen Norm DIN EN 12056-1 als fäkalien- und urinfreies, leicht verschmutztes Abwasser definiert. Im Wohnhaushalt entsteht es beispielsweise beim Händewaschen, Duschen, Baden und durch den Waschmaschinenbetrieb. Auch auf Balkon und Dach auftreffendes Regenwasser zählt zu Grauwasser. Küchenabwässer, sogar die aus der Spülmaschine, fallen wegen ihrer starken Belastung mit Essensresten, Fetten und Ölen aber nicht mehr unter diese Kategorie (s. Schwarzwasser). Grauwasser ist das „sauberste“ Abwasser. Deshalb lässt es sich technisch am leichtesten aufbereiten und wiederverwenden. Es wird vor Ort, oft kombiniert mit einer Wärme-Rückgewinnung, mechanisch und biologisch zu Klarwasser aufbereitet. Das wird dann als Brauchwasser für die Hausreinigung, Gartenbewässerung und Toilettenspülung genutzt. Wird Grauwasser bis zur Badewasserqualität aufbereitet, steht es auch zum Wäschewaschen zur Verfügung.

Schwarzwasser ist wohnungswirtschaftlich das Abwasser ohne Grauwasser aus Toiletten, bestehend aus fäkalen Feststoffen, Urin, Toilettenpapier und Spülwasser. Auch das Küchenabwasser wird dem Schwarzwasser zugerechnet, sofern es ohne Grobfilter und Fettabscheider über die Spüle entsorgt wird. Schwarzwasser lässt sich wiederum in Braun- und Gelbwasser aufteilen.

Braunwasser ist Bestandteil des Schwarzwassers und enthält ausschließlich Fäkalien, Toilettenpapier und Spülwasser. Trenntoiletten separieren es von Schwarzwasser. Da Braunwasser stark mit Parasiten und Bakterien belastet ist, kommt es für eine Wiederaufbereitung nicht in Frage. Allenfalls wird es dehydriert als Düngemittel genutzt.

Gelbwasser setzt sich aus Urin und Spülwasser zusammen. Es wird durch Trenntoiletten und Urinale von Schwarzwasser separiert. Urin enthält viele wertvolle Mineralstoffe, vor allem auch Phosphate. Deshalb kann Gelbwasser künftig eine Rolle als landwirtschaftliches Düngemittel spielen. Aus 1.000 Litern Urin lassen sich beispielsweise etwa zwei Kilogramm Phosphordünger gewinnen.