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27.10.2020

#forabetterclimate

Generation Greta: Eine Ereignis-Chronologie

Banner Fridays for Future

Statt zur Schule zu gehen, sitzt ein Mädchen vor dem schwedischen Parlament. Ihr Protestschild: Skolstrejk för klimatet (Schulstreik fürs Klima). Als die damals 15-jährige Greta Thunberg erstmals den Unterricht verweigerte, ahnte sie noch nicht, dass sie heute als Gesicht einer globalen Klimabewegung gelten würde. Was steckt hinter der „Generation Greta"?

Spätestens seitdem auch Schülerinnen und Schüler in Deutschland anfingen, freitags zu streiken, ist er in aller Munde: der Klimaschutz. In unserer neuen Wilo-Themenreihe #forabetterclimate betrachten wir die Sache etwas genauer: Wie kam es zu den Demonstrationen? Inwiefern hat sich das Klima überhaupt gewandelt? Welche Lösungsansätze gibt es? Und was tut die Politik? Der erste Teil: Generation Greta – Eine Ereignis-Chronologie.

Erstmals protestierte Greta Thunberg am 20.08.2018. Ihr Kredo: Erst, wenn die Politik den Klimawandel ernst nimmt und klare Ziele formuliert, werde sie am Unterricht wieder teilnehmen. Drei Wochen lang – bis zu den schwedischen Wahlen – streikte sie, dann verlagerte sie die Demonstrationen auf freitags. Das Schuljahr 2019/2020 setzte sie aus, um sich auf den Klimaschutz zu konzentrieren.

Laut Forbes Magazine gehört sie heute zu den 100 mächtigsten Frauen der Welt, sie wurde vom Time Magazine zur Person des Jahres 2019 ernannt, erhielt den Right Livelihood Award, der als alternativer Nobelpreis gilt. Seit diesem Sommer geht Greta wieder zur Schule. Wer ist die junge Aktivistin? Und: Was geschah seit ihrem ersten Schulstreik?

Greta Thunberg – wer ist das eigentlich?

„Wie konntet ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit euren leeren Worten?“, appellierte Greta beim UN-Klimagipfel 2019 an die große Politik. Ihre Äußerungen sind anklagend und direkt. Sie schreckt vor keinen Hierarchien zurück, will aufwecken.

Dass sie anders ist, verheimlicht sie nicht. Auf ihrem Twitter-Profil beschreibt sich die Schwedin als „Klima- und Umweltaktivistin mit Asperger“. Das Asperger-Syndrom ist eine Form des Autismus. Betroffene haben häufig Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion, brauchen einen routinierten Tagesablauf. Sind oft hochintelligent und haben Interessen, die sie mit ungewohnter Intensität verfolgen. Bei Greta ist das der Klimaschutz.

Sie ist noch nie geflogen, meidet Neukäufe, lebt vegan – aus Überzeugung. Auch ihre Eltern hat sie konvertiert: Ihr Vater ist vegan, fährt seine Tochter mit einem Elektrowagen 28 Stunden quer durch Europa. Ihre Mutter ist vegetarisch, hat als internationale Opernsängerin vor drei Jahren das Fliegen aufgegeben. Nicht ihre Eltern sind – wie anfangs vermutet – die treibende Kraft, sondern Greta selbst.

Mit ihren Aussagen ist sie radikal, eckt an, polarisiert. Aber eines schafft Greta: Aufmerksamkeit. „Aufmerksamkeit für mich heißt Aufmerksamkeit für das Klima", sagte sie in einem Interview. „Wenn jemand dafür gebraucht wird, dass sich mehr Menschen mit diesem Thema beschäftigen, mache ich das." Sie gründete die Bewegung Fridays for Future (Freitage für die Zukunft) – kurz: FFF.

FFF von über 27.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützt

Seither sind immer mehr junge Menschen ihrem Beispiel gefolgt. Freitags gilt: streiken statt Schule. Sie stehen für den Klimaschutz ein, wollen eine nachhaltige Zukunft gestalten. Manche mögen das als Schulschwänzerei sehen, andere als effektives Druckmittel gegen die Politik. Eines steht jedenfalls fest: Greta bewegt Massen. Aus einer nationalen wurde eine globale Bewegung. Eine der erfolgreichsten der Geschichte – gemessen an Aufmerksamkeit, Teilnehmenden und Agenda-Setting.

Weitere Bewegungen wie Parents for Future oder Scientists for Future wurden gegründet. Allein im deutschsprachigen Raum wird die FFF-Bewegung von über 27.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in ihren Forderungen unterstützt. Dabei geht es um die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens vom Klimagipfel 2015.

Für Deutschland bedeutet das: Kohleausstieg bis 2030, 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035, Ausstoß von Treibhausgasen bis 2035 „Nettonull“ – das Land darf also nicht mehr CO2 produzieren als durch die Natur oder Speichersysteme kompensiert werden kann. Um die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich zu reduzieren und somit die Erderwärmung unter 1,5 Grad Celsius zu halten, fordert FFF außerdem: das Ende der Subventionen für fossile Energieträger, Abschaltung von einem Viertel der Kohlekraft und eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen.

Was bisher geschah

Gretas erster Streik ist nun über zwei Jahre her. Was geschah seitdem? Wir haben es für Sie in einer Ereignis-Chronologie zusammengefasst.

Timeline

Sind die Streiks gerechtfertigt? Wie es um unser Klima steht und welche Folgen der Wandel hat, können Sie im nächsten Beitrag unserer neuen Wilo-Themenreihe #forabetterclimate lesen. Alle Beiträge hierzu finden Sie hier.