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21.09.2022

Ausbildung & Fortbildung

Wie Sie die Motivation Ihrer Auszubildenden stärken

Apprentice Plumber

Es ist ein aufregender Tag für beide Seiten: Das neue Ausbildungsjahr beginnt, Ausbildende und Auszubildende treffen zum ersten Mal im Arbeitsleben aufeinander. Bestenfalls ist es den Ausbildenden Ausbilder gelungen, junge Menschen zu finden, die ihren Traumberuf erlernen möchten – eine Win-win-Situation für beide Seiten, da in diesem Fall die Motivation sicherlich sehr hoch ist, schnell möglichst viel zu lernen. Um diesen Azubi nun aber mittel- und langfristig zu einem selbstständig und eigenverantwortlich arbeitenden Menschen anzulernen, bedarf es Geduld und Einfühlungsvermögen, aber auch der Fähigkeit, zu begeistern. Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.

Und wie? Nachfolgend finden Sie acht Anregungen und Tipps:

1. Eigene Motivation kontrollieren

Bevor Sie einen jungen Menschen in Ihren Beruf einführen, sollten Sie den Grund dafür, dass Sie eine Ausbildung anbieten, überprüfen. Auf keinen Fall sollte der Azubi für Sie eine billige Arbeitskraft sein, die man mit all den unliebsamen Arbeiten beschäftigt, die man selbst nicht machen möchte – das würde er bzw. sie schnell merken und so die Lust an der Ausbildung verlieren. Sehen Sie in der neuen Arbeitskraft vielmehr eine Bereicherung für Ihr Unternehmen, die vielleicht sogar innovative Ideen mitbringt und Sie mittelfristig sinnvoll entlasten kann.

2. Wissensstand feststellen

Langfristig soll der oder die Auszubildende viel lernen, aber Sie auch entlasten. Wichtig ist es daher zunächst, die vorhandenen Kenntnisse abzufragen, damit Sie ihn oder sie von Beginn an sinnvoll einsetzen können. Nichts wirkt demotivierender, als nicht den eigenen Fähigkeiten entsprechend eingesetzt zu werden und sich unter- oder überfordert zu fühlen.

3. Verantwortung übertragen

Wenn ein junger Mensch merkt, dass man ihm etwas zutraut, geht ihm die Arbeit leichter von der Hand und der Wissensdurst bleibt bestehen. Natürlich sollen Sie dem Azubi keine Aufgabe geben, zu der er oder sie noch nicht fähig ist. Dennoch: Trauen Sie ihm etwas zu, loben Sie bei Erfolgen, korrigieren Sie und muntern Sie auf, wenn etwas nicht sofort klappt, damit es beim nächsten Mal besser funktioniert.

4. Leerläufe vermeiden

Nichts ist schlimmer für die oder den Auszubildenden als Däumchen zu drehen und nicht zu wissen, wie er oder sie den Tag herumbekommen soll. Hier sind Sie als Ausbilderin bzw. Ausbilder gefordert: Bitten Sie den Azubi, sich zu melden, wenn eine Aufgabe erledigt ist. Es ist keine Schande, zu fragen, was man als nächstes machen soll. Die Routine und das Wissen über die Abfolge von Arbeiten kommen dann ganz von selbst im Laufe der Zeit.

5. Den Azubi in Aufträge einbinden

Ihr Azubi sollte möglichst früh in alle Abläufe mit eingebunden werden, damit er oder sie ein komplexes Bild von zukünftigen Tätigkeiten erhält. Zudem werden Sie so schnell wissen, in welchen Bereichen Sie ihn schon eigenverantwortlich einsetzen können und wo er stärker gefördert werden sollte.

6. Selbstständigkeit fördern durch eigene Projekte

Natürlich wird Ihr Azubi zu Beginn der Ausbildung nicht in der Lage sein, eigenverantwortlich Aufträge durchführen zu können. Trotzdem sollten Sie schnell versuchen, ihr oder ihm kleine „eigene Projekte“ zu übertragen, immer angepasst an den Wissensstand. Eine gelungene Arbeit vorzuzeigen, beweisen, dass das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gerechtfertigt ist – das macht stolz.

7. Bei der Erstellung des Berichtsheftes unterstützen

Es gibt fast kaum Auszubildende, die gerne an ihren Berichtsheften arbeiten. Nicht selten sitzen sie kurz vor der Prüfung wochenlang daran, um es noch rechtzeitig fertigzustellen. Das ist nicht nur stressig für den Azubi, sondern auch lästig für Sie, da Sie die Berichte schließlich noch prüfen und unterschreiben müssen. Achten Sie daher darauf, das Heft regelmäßig vorgelegt zu bekomme. Bieten Sie Hilfestellung an, falls Themen Schwierigkeiten machen oder der Azubi Tipps benötigt. Das hilft nicht nur Ihrem Schützling – Sie haben zudem die Gewähr, dass es am Ende der Ausbildung nicht zu einem Fiasko kommt.

8. Schaffen Sie Anreize

Natürlich ist die Ausbildungsvergütung festgelegt und dem Berufsfeld angemessen. Denken Sie trotzdem darüber nach, Azubis Vorteile in Aussicht zu stellen, wenn sie besonders gut arbeiten. Diese müssen nicht unbedingt finanzieller Art sein: Ein freier Tag, ein Gutschein für Anschaffungen oder Freitzeitaktivitäten oder eine Einladung zum gemeinsamen Imbiss in der Pause – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Das ganz „normale“ Lob wird jede Auszubildende und jeden Auszubildenden zusätzlich beflügeln.

Wenn Sie all diese Tipps beherzigen, werden Sie schnell merken, wie wertvoll der junge Mensch für Ihr Unternehmen ist – und wie viel Spaß es auch Ihnen bereitet, ihn in den ersten Berufsjahren zu begleiten.