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19.05.2023 Klima & Umwelt

Bienen schützen – Artenvielfalt erhalten

Nachhaltigkeit Klimaschutz

Die Bedeutung von Bienen für die Umwelt ist mittlerweile vielfach belegt. Als Bestäuber sind sie wesentlicher Bestandteil gesunder Ökosysteme. Wer sich für Nachhaltigkeit einsetzt, sollte die Tierchen also im Blick haben. Hier erfahren Sie, wie Sie Bienen schützen und Biodiversität sichern können.

A Bee hovering while collecting pollen from Pussy Willow blossom.

Bienen als Wirtschaftsfaktor

Weltweit zwischen 235 und 577 Milliarden US Dollar – so hoch ist laut dem Weltrat für biologische Vielfalt der Vereinten Nationen (IPBES) der Wert der Nahrungsmittel, die auf die Bestäubungstätigkeit von Bienen und anderen Insekten angewiesen sind. Ein echter Wirtschaftsfaktor: Rund drei Viertel der Nahrungsmittelproduktion brauchen Bestäubung und damit Bienen. Dennoch sind die schwarz-gelben Tierchen heute gefährdeter denn je. Der Klimawandel, die moderne Landwirtschaft, Pestizide und Insektizide, getrimmte Rasenflächen und viele andere Faktoren zerstören ihren Lebensraum. Eine Frage mit der sich Privatpersonen, Unternehmer und politische Entscheidungsträger immer häufiger auseinandersetzen müssen: Wie kann man verantwortungsvoll wirtschaften und wichtige Lebensräume erhalten?

7 Maßnahmen für den Bienenschutz

Wer an Bienen denkt, hat häufig Honigbienen im Kopf, die um Bienenstöcke kreisen und im Notfall von ihrem Imker gefüttert und gepflegt werden. Doch gibt es weltweit rund 30.000 Bienenarten, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Sie sind oftmals auf bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen. Egal, ob Honig- oder Wildbiene, die Tiere brauchen unseren Schutz. Und genau hier liegt die Herausforderung.

1. Naturnahe Gärten und Grünflächen

Ein penibel getrimmter Rasen, sauber geschnittene Kanten, millimetergenau gestutzte Büsche und Sträucher – manche Gärten und Parkanlagen sind mehr als akkurat. Doch eine zu umfangreiche Pflege von Grünanlagen gefährdet den Lebensraum zahlreicher Tiere. Hinzu kommen die zunehmende Urbanisierung und die damit verbundene Ausdehnung städtischer Gebiete. Dadurch schrumpfen Wälder, Parks und Gärten immer mehr. Natürliche Grünflächen sind jedoch entscheidend für unser Ökosystem und den Erhalt der darin lebenden Tiere. Wer also heimische Pflanzen säht, der Natur Freiräume wie beispielsweise Blühstreifen oder Wildblumenwiesen lässt, schützt langfristig die Lebensräume von Vögeln, Insekten und anderen Tierarten. Konzepte zur Begrünung städtischer Flächen, ökologische bewirtschaftete landwirtschaftliche Zonen und Naherholungsgebiete bieten Menschen und Tieren gleichermaßen Rückzugsorte und grüne Oasen in modernen Großstädten.

„Wilo betrachtet Nachhaltigkeit seit jeher ganzheitlich. Darunter fällt für uns auch der aktive Naturschutz. Bienen sind ein unentbehrlicher Bestandteil unseres Ökosystems.“

Georg Weber, Chief Technology Officer der Wilo Group

2. Weniger Flächen versiegeln

Durch die weltweite Ausdehnung urbaner Zentren wächst die versiegelte Fläche. Denn wo mehr Menschen leben, braucht es mehr Verkehrsflächen, Straßen und Wohnraum. Bodenversiegelung sorgt jedoch dafür, dass Regenwasser nicht im Erdreich versickern kann und verursacht Überschwemmungen. Versiegelte Flächen verhindern die natürliche Luftkühlung. Sie sind im Sommer große Wärmespeicher, die Städte zusätzlich aufheizen. Und auch die Bodenfruchtbarkeit geht verloren: Wenn der Boden dauerhaft von Luft und Wasser abgeschlossen ist, hat die Bodenfauna keine Überlebenschance. Für den Erhalt und die Neubildung fruchtbarer Böden ist sie jedoch entscheidend. Für zahlreiche Insekten- und Bienenarten geht damit Lebensraum verloren, da sie beispielsweise im Boden nisten. Einmal versiegelte Flächen lassen sich nur schwer und mit hohen Kosten wieder renaturieren. Außerdem bleiben häufig Fremdstoffe im Boden, sodass die natürliche Bodenqualität nicht wieder erreicht und die Fauna sich nur bedingt regenerieren kann.

3. Auf Pestizide verzichten

Es ist schon lange bekannt, dass Pestizide und Insektizide nicht nur der Umwelt und den Bienen, sondern auch den Menschen schaden. Deshalb hat die Europäische Union schon 2018 den Einsatz von Neonicotinoiden wie Thiamethoxam, Imidacloprid, Clothianidin in der Landwirtschaft verboten. Diese Mittel greifen das zentrale Nervensystem der Insekten an und verursachen bereits in sehr niedrigen Dosen Lähmung und Tod. Für Bienen besonders gefährlich: Selbst, wenn diese Pestizide mal nicht tödlich wirken, beeinträchtigen sie trotzdem ihren Orientierungssinn, ihr Gedächtnis und ihre Fortpflanzungsweise. Wer also auf Chemikalien im heimischen Garten oder in der Landwirtschaft verzichtet und natürliche Schädlingsbekämpfung einsetzt, kann Ökosysteme im Gleichgewicht halten.

honey bees on wooden board in front of the hive entrance with pollen and without pollen,Apis mellifera Carnica, one for all, all for one

4. Nachhaltige Landwirtschaft unterstützen

Umweltverträgliche Landwirtschaft bietet Nutztieren, Insekten und Pflanzen natürliche Bedingungen und verzichtet auf schädliche Chemikalien. Jedoch ist für Verbraucherinnen und Verbraucher oftmals nur schwer erkennbar, ob wirklich drin ist, was auf der Verpackung draufsteht. Dafür hat die Europäische Union Standards für die Vergabe von Bio- und Ökosiegeln festgelegt. Diese sollen Verbraucherinnen und Verbrauchern dabei helfen, Produkte zu identifizieren, die aus nachhaltiger Landwirtschaft stammen. Initiativen wie das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) der deutschen Bundesregierung widmen sich der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ökologische Landwirtschaft. Programme wie dieses unterstützen Forschungsinitiativen, Wissenstransfer und betreiben wichtige Öffentlichkeitsarbeit, damit der nachhaltige Landbau wächst.

„Unsere heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbiene als Bestäuber angewiesen. Mit Übernahme der Bienenpatenschaft engagieren wir uns direkt vor Ort für Natur und Umwelt und leisten aktiv einen Beitrag zum Bienenschutz“

Georg Weber, Chief Technology Officer der Wilo Group.

5. Nistmöglichkeiten schaffen

Vielerorts sieht man sie schon häufig: Insektenhotels, die Menschen in ihren Gärten aufstellen oder Bienenstöcke, die auf öffentlichen oder privaten Grundstücken von Profi- oder Hobby-Imkern betreut werden. Insbesondere in städtischen Regionen brauchen Insekten Nisthilfen und Rückzugsorte als Ersatz für immer kleiner werdende natürliche Lebensräume. Auch immer mehr Unternehmen entdecken den Insektenschutz für sich. So stehen seit Sommer 2022 auf dem Wilopark in Dortmund insgesamt sechs Bienenstöcke. Der multinationale Technologiekonzern Wilo hat basierend auf seiner Nachhaltigkeitsstrategie eine Patenschaft für sie übernommen. „Wilo betrachtet Nachhaltigkeit seit jeher ganzheitlich. Mit definierten Nachhaltigkeitszielen arbeiten wir daran, mehr Menschen mit sauberem Wasser zu versorgen und unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Darunter fällt für uns auch der aktive Naturschutz. Bienen sind ein unentbehrlicher Bestandteil unseres Ökosystems. Ich bin stolz, dass wir mit der Bienenpatenschaft am Standort Dortmund ein wenig dazu beitragen.“, sagt Georg Weber, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer der Wilo Gruppe. Ein zusätzlicher Gewinn: Den hier produzierten Honig verkauft das Unternehmen an die Mitarbeitenden und spendet die Erlöse für nachhaltige Initiativen an die Wilo-Foundation.

6. Wissen vermitteln

Imker Ralf Riekenbrauck betreut sechs Bienenvölker auf dem Wilopark in Dortmund. Basierend auf der Nachhaltigkeitsstrategie hat der multinationale Technologiekonzern eine Patenschaft für die Tiere übernommen.

Den meisten Menschen ist die Bedeutung von Bienen und Insekten für unser Klima und unseren Planeten gar nicht bewusst. Wer im Freundes- oder Bekanntenkreis aufklärt, kann schon viel bewirken. Zudem gibt es immer wieder Angebote, damit sich Menschen über Bienen informieren können.

Imkerfragestunde bei Wilo

Zum Beispiel bei der regelmäßigen Imkerfragestunde mit unterschiedlichen Schwerpunkten bei Wilo in Dortmund können Mitarbeitende und ihre Angehörigen aus einer Bandbreite an Themen Wissenswertes über die Honigbiene erfahren. Unter anderem über die Rolle des Imkers und die Folgen des Klimawandels für die Bienen. „Der Klimawandel bedroht zusehends unsere Bienenvölker. So bringen besonders warme Winter oder plötzliche Wintereinbrüche die Bienen aus ihrem jahrtausendalten Takt und der Imker muss dann unterstützend eingreifen, damit die Bienen nicht verhungern“, erklärt Imker Ralf Riekenbrauck, der die Bienen auf dem Wilopark betreut. Bei den thematisch variierenden Fragestunden erfahren Interessierte, neben vielen anderen wichtigen Fakten über die Honigbiene, dass sie Honiggläser immer ausspülen sollten, bevor sie sie entsorgen. Die süßklebrigen Reste im Honigglas locken Bienen in die Müllcontainer. Oftmals sind sie jedoch mit Sporen von Krankheitserregern verunreinigt, die die Tiere dann in ihren Stock tragen – häufig mit tödlichen Folgen für das gesamte Bienenvolk.

Eine besondere Imkerfragestunde hat Wilo am Weltbienentag (20. Mai) veranstaltet: Mitarbeitende und ihre Kinder konnten Imker Ralf Riekenbrauck ihre Fragen stellen. Damit möchte Wilo einen Beitrag zur Sensibilisierung kommender Generationen für den Natur- und Umweltschutz leisten.

7. Bienen-Projekte unterstützen

Egal, ob man aktiv hilft, indem man Bienenstöcke aufstellt und sie fachgerecht betreut, oder den Bienenschutz finanziell unterstützt - Bienen-Projekte tragen langfristig zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Zahlreiche Initiativen bieten Bienenpatenschaften und setzen sich insbesondere in Städten lokal für den Naturschutz ein. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag für die Nahrungsmittelproduktion. „Unsere heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Honigbiene als Bestäuber angewiesen. Mit Übernahme der Bienenpatenschaft engagieren wir uns direkt vor Ort für Natur und Umwelt und leisten aktiv einen Beitrag zum Bienenschutz“, erklärt CTO Georg Weber Wilos Engagement für die Honigbiene.