„Urbanisierung fordert Wasserversorgung heraus“
Drei Fragen an Daniel Jun, Managing Director Wilo Korea
Daniel Jun leitet die Wilo-Tochtergesellschaft in Korea. Im Interview sprach er mit uns über die Wasserversorgung in Südkorea, Wilos Strategie und das Projekt Haeundae DoosanWe’ve the Zenith in Busan.
Bereits im Jahr 2000 hat Wilo mit der Gründung der Tochterfirma Wilo-LG Pumps Ltd einen wichtigen Schritt für die Erschließung des asiatischen Marktes unternommen. Seitdem ist Busan in Südkorea einer der bedeutendsten Standorte.
Dieser Text ist Bestandteil des Wilo-Geschäftsberichts 2022.
„Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Wasser in immer höheren Wolkenkratzern – damit das gelingt, ist zuverlässige Pumpentechnologie essenziell.“
Wie schätzen Sie die Wasserversorgungslage in Korea ein?
Daniel Jun: In koreanischen Großstädten stehen viele Hochhäuser, gewerblich genutzte Bürogebäude ebenso wie Apartmentkomplexe. Ihre Anzahl wird in Zukunft noch zunehmen, denn die Zahl der Menschen, die zum Leben und Arbeiten in die Städte ziehen, steigt. Diese Menschen brauchen schließlich Wohnraum und physische Arbeitsplätze. Das ist unter anderem für die Wasserversorgung eine anspruchsvolle technische Herausforderung. Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Wasser in immer höheren Wolkenkratzern – damit das gelingt, ist zuverlässige Pumpentechnologie essenziell.
Wie ist Wilo in Korea aufgestellt, um dem zu begegnen?
Daniel Jun: Wilo Korea zählt rund 300 Mitarbeiter. Sie kümmern sich um den Vertrieb in ganz Korea ebenso wie um den Service – denn natürlich haben wir auch einen starken Kundendienst, der Inbetriebnahmen, Instandhaltungen oder Reparaturen durchführt. Und auch die Produktionsmitarbeiter gehören dazu, schließlich ist Busan einer von 15 Wilo-Hauptproduktionsstandorten. Zudem sind wir gut vernetzt mit den Kollegen aus den umliegenden Ländern und haben kurze Wege zu den großen Produktionswerken in China.
Wie schätzen Sie die Bedeutung des Projekts Haeundae Doosan We’ve the Zenith mit Blick auf die Herausforderung Wasserversorgung ein?
Daniel Jun: Das Projekt zeigt eindrücklich, vor welche Herausforderungen der Megatrend Urbanisierung die Wasserversorgung in Großstädten stellt. In Wohngebäuden wird viel Wasser an zahlreichen Abnahmestellen verbraucht. Hinzu kommt die Höhe: Mit 80 Stockwerken ist Turm A auch für koreanische Verhältnisse sehr hoch. Das Ende des Möglichen ist damit aber sicher nicht erreicht. Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Anforderungen an die Wasserversorgung durch die Urbanisierung künftig weiter wachsen.