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11.05.2023 Globalisierung & Urbanisierung

Zukunftskontinent Afrika im Blick

Wasserversorgung Nahrungsmittelsicherheit

Die Wilo Gruppe möchte deutsche Wirtschaftsaktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent intensivieren und sichtbar machen. Dafür lädt das Unternehmen am 16. Mai rund 100 hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft auf den Wilopark in Dortmund ein. Unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie in Kooperation mit dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft und mit freundlicher Unterstützung der IHK zu Dortmund veranstaltet der multinationale Technologiekonzern die Wilo-Wirtschaftskonferenz „Building Bridges – Africa“. Neben Vorträgen, Paneldiskussionen und Projekteinblicken stehen dann vor allem der Erfahrungsaustausch und die Netzwerkarbeit im Vordergrund.

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Enorme Vielfalt - maximale Gegensätze

Fest steht: Das eine Afrika gibt es nicht. Afrika ist ein Kontinent mit 54 souveränen Staaten, deren Vielfalt und Dynamik sich schwer zusammenfassen lassen. Der riesige Kontinent erstreckt sich vom tunesischen Kap Ben Sakkas durch die Sahara und das Kongobecken (den zweitgrößten tropischen Regenwald der Erde) bis zum südlichsten Kap Agulhas, vom westlichen „Grünen Kap“ nahe der senegalesischen Millionenstadt Dakar über die semiaride Sahel Region und entlang des Großen Afrikanischen Grabenbruchs zum somalischen Kap Hafun und beheimatet eine enorme kulturelle Vielfalt.

Auch sozioökonomisch ist Afrika maximal gegensätzlich: 33 der insgesamt 46 von den Vereinten Nationen identifizierten, am wenigsten entwickelten Länder der Welt (Least Developed Countries, LDCs) liegen in Afrika. Diese Tatsache prägt nach wie vor das vorherrschende Bild des Kontinents im globalen Norden. Oftmals ist die Vorstellung von den Lebensumständen geprägt von Armut, Hunger, Krankheit, Bundeswehreinsätzen oder Entwicklungshilfe.

Dabei ist Afrika in vielerlei Hinsicht sehr reich: Reich an strategisch wichtigen Rohstoffvorkommen, reich an den so begehrten erneuerbaren Energien Sonne, Wind und Erdwärme (Geothermie). Reich an landwirtschaftlichen Produktionskapazitäten. Und reich an Menschen. Afrika ist ein junger Kontinent, in einigen afrikanischen Ländern beträgt das Durchschnittsalter der Bevölkerung gerade einmal 17 Jahre. Ein exponentielles Bevölkerungswachstum innerhalb der nächsten Jahre ist erwartbar. Bis Mitte dieses Jahrhunderts könnte der Kontinent rund zweieinhalb Milliarden Menschen beheimaten – dann knapp ein Viertel der Weltbevölkerung. Innerhalb dieser jungen und ambitionierten Erwerbsbevölkerung wachsen auch die Mittelschichten und mit ihnen die Forderungen nach wirtschaftlicher und politischer Teilhabe.

„Afrika wird das 21. Jahrhundert prägen. Es muss daher jetzt darum gehen, gemeinsam globale Veränderungsprozesse zu gestalten. Denn nur mit Afrika sind die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen. “So prophezeit es das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in seiner Anfang 2023 veröffentlichten Afrikastrategie. Entsprechend begrüßt und unterstützt das Ministerium Wilos Einladung zur Wirtschaftskonferenz „Building Bridges – Africa“.

Afrika: Leidtragend und Lösungsorientiert zugleich

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Bisher ist dieses 21. Jahrhundert in erster Linie von großen Herausforderungen geprägt. Krisen wie die Klima- und Wasserkrise oder die Coronapandemie verstärken einander und richten ein Brennglas auf bestehende Ungleichheiten. Militärische Auseinandersetzungen stellen das Völkerrecht und den Wunsch nach einer friedlichen, sicheren und verantwortungsvollen Koexistenz infrage. Im Zuge des sogenannten Decouplings brechen bestehende politische, wirtschaftliche und kulturelle Allianzen auseinander.

Der Afrikanische Kontinent leidet besonders unter diesen multiplen Krisen. Die Erderwärmung und ihre Folgen wie Überschwemmungen und Dürren sind und werden in Afrika stärker zu spüren sein als im weltweiten Durchschnitt, diagnostizierte die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem Bericht "The State of the Climate in Africa 2021". Die in der Coronapandemie entstandenen und im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine anhaltenden Disruptionen des Welthandels gefährden die Ernährungssicherheit. Der begrenzte Zugang zu Impfstoffen und medizinischer Versorgung lässt Forderungen nach globaler Solidarität lauter werden.

Insbesondere mit Blick auf seinen Ressourcenreichtum kann Afrika aber nicht nur maßgeblich zur Überwindung globaler Herausforderungen beitragen, sondern sogar als Beispiel sozioökologischen Wandels vorangehen. „Afrika kann die erste Weltregion werden, die wirtschaftlichen Wohlstand mit ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit verbindet“, betont Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in ihrer Videobotschaft zur Wilo-Wirtschaftskonferenz „Building Bridges – Africa“. Und sie macht die Bedeutung von deutsch-afrikanischen Partnerschaften in dieser Entwicklung deutlich: „Deutsche Unternehmen können diesen globalen Wandel an vorderster Stelle mitgestalten und mit Investitionen und Know-how Partnerschaften schließen, die sich für alle lohnen.“

Diese zukunftsgerichtete Perspektive auf deutsch-afrikanische Zusammenarbeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm der Wirtschaftskonferenz.
Der Bedarf nach innovativen Lösungen ist groß – und damit auch der nach jenen nachhaltigen Partnerschaften, die sie umsetzen können. Auch vor diesem Hintergrund richtet Wilo eine Veranstaltung aus, die an politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger in Deutschland adressiert, die anhand von Fakten, Erfolgsgeschichten und Ausblicken für die Zusammenarbeit in und mit Afrika begeistert werden sollen.

Hintergrund: Wilo eines der wenigen deutschen Unternehmen in Afrika

Agriculture - Sprinkling field

Noch immer sind nur rund 3 Prozent der Deutschen Unternehmen in Afrika aktiv. Eines davon ist die Wilo Gruppe: Inzwischen kann das Unternehmen auf rund 30 Jahre Afrikageschäft und -erfahrung blicken. Mit hocheffizienten Pumpen und Pumpensystemen treibt Wilo den nachhaltigen Ausbau kritischer Infrastrukturen auf dem Kontinent voran und bewegt die insbesondere in Subsahara-Afrika knappe Ressource Wasser. Dabei hat das Unternehmen von Beginn an in regionale Wertschöpfung investiert sowie nachhaltigen Kapazitätsaufbau betrieben. Angefangen mit einer Niederlassung in Südafrika sowie Repräsentanzen in Algerien und Tunesien ist Wilo heute mit 3 Vertriebsplattformen, 9 Tochtergesellschaften und rund 100 Servicemitarbeitenden ein etablierter Player im afrikanischen Markt.

„Der afrikanische Markt gewinnt zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung. Deutsche Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben möchten, bauen besser heute als morgen ihre Präsenz vor Ort auf. Wir bei Wilo sind stolz, bereits auf vielfältige Afrika-Erfahrung zu blicken und die nachhaltige wirtschaftlich Entwicklung des Kontinents mitgestalten zu können“, zeigt Oliver Hermes, Vorstandsvorsitzender und CEO der Wilo Gruppe, die zukünftige Rolle des Kontinents innerhalb der Unternehmensstrategie auf.

Projekte: Nahrungsmittelsicherheit und Wasserversorgung ermöglichen

Aerial view of the Sheikh Zayed channel in Toshka, Egypt.

Seit 2022 wird mit dem Toshka Projekt in Ägypten ein Jahrhundertvorhaben in Nordafrika umgesetzt: Mehr als 350 hocheffiziente Wilo-Splitcase Pumpen fördern bis zu 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser pro Stunde aus dem Nassersee in den Scheich-Zayid-Kanal. Auf diese Weise versorgen sie die anliegenden Bewässerungsanlagen und machen so die Wüstenlandschaft im Süden des Landes nachhaltig landwirtschaftlich nutzbar. Ziel des Projekts: die Nahrungsmittelsicherheit der Region gewährleisten.
Und auch in Subsahara-Afrika werden innovative Lösungen für drängende Probleme gefunden. Mit der Impact Site im senegalesichen N‘diob hat das Dortmunder Unternehmen zusammen mit dem Sozialunternehmen Africa GreenTec und der Wilo-Foundation eine kompakte und ganzheitliche Versorgung ländlicher Gemeinschaften mit Elektrizität, Wasser und Kühlung realisiert.

In Ost-Afrika steigt nicht nur die Nachfrage nach hocheffizienten Technologien, sondern auch nach qualifizierenden Aus- und Weiterbildungsangeboten. In Folge wird die Wilo-Plattform in Kenia in diesem Jahr mit zusätzlichen Montage- und Trainingskapazitäten ausgestattet. Neben all dem stellt eine jüngst benannte Nachhaltigkeitsbeauftragte die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region sicher.