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05.12.2022 CEO Standpunkt

CEO Statement zu Energiepreisbremsen

Energiewende Management Corporate Political Responsibility
President & CEO of the Wilo Group President & CEO of the Wilo Group

„Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine steigen die Preise für Energie deutlich. Das betrifft nicht nur den Gasmarkt, sondern auch den Stromsektor. Auch mittelfristig werden die Energiepreise in Europa sicherlich auf sehr hohem Niveau bleiben. Die bisherigen Entlastungspakete der EU-Mitgliedstaaten sowie die Gas- und Strompreisbremsen verschlingen bereits jetzt Hunderte von Milliarden Euro. Diese politischen Maßnahmen sind derzeit notwendig, aber sie belasten die Staatshaushalte oder werden teilweise außerhalb der Budgets geführt. Vor allem fehlen die so gebundenen finanziellen Ressourcen, um kritische Infrastrukturen in Europa zukunftsfest zu gestalten.“

„Die aktuell in Deutschland geplanten Gas- und Strompreisbremsen sind grundsätzlich richtig um die industrielle Basis, kleine und mittelgroße Unternehmen sowie die Vielzahl von Handwerksbetrieben vor dem Kollaps zu bewahren. Oberstes Ziel sollte es dabei sein, die wirtschaftliche Substanz und ökonomische Souveränität Deutschlands nicht durch ein mögliches Sterben ganzer Wirtschaftsbereiche aufs Spiel zu setzen.“

Electricity meter displaying kWh

„Die derzeit diskutierten staatlichen Eingriffe in die Personal-, Lohn- und Gehaltspolitik sowie die Dividendenpolitik von solchen Unternehmen, welche die Energiepreisbremsen nutzen, sind jedoch abzulehnen. Diese Eingriffe sind kontraproduktiv und machen den Standort Deutschland für Investoren unattraktiver.“
„Zwar werden für den Investor die Nachteile aus den in Deutschland im Vergleich zum nicht-europäischen Ausland relativ hohen Energiekosten durch die Energiepreisbremsen temporär abgemildert. Jedoch wird die Inanspruchnahme der „Bremsen“ mit einem Eingriff in die unternehmerische Unabhängigkeit bestraft.“

„Der Investor hat also die Wahl zwischen sehr hohen Energiekosten in Deutschland oder einem eklatanten Eingriff in seine Eigentümerrechte! Im Zweifel wird er seine Investitionsentscheidung zugunsten der USA oder anderer Länder beispielsweise in Asien treffen. Auch ein Near-Shoring von betrieblichen Aktivitäten zur Sicherung kritischer Infrastrukturen in Deutschland würde unattraktiver!“

„Gerade Familienunternehmen werden sich zweimal überlegen, ob sie die Energiepreisbremsen nutzen oder nicht. Die Wahrung der Unabhängigkeit des Unternehmens ist hier sehr häufig integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. So auch bei Wilo!“

„Wir forcieren vielmehr als je zuvor unsere Anstrengungen an den europäischen Wilo-Standorten Energie einzusparen. Wir produzieren noch stärker unseren eigenen grünen Strom und in Dortmund auf dem Wilopark sogar grünen Wasserstoff. Energie einzusparen ist das Gebot der Stunde, erst recht für alle europäischen Standorte. Dadurch wird nicht nur die Resilienz unserer Unternehmensgruppe gestärkt und der Klimawandel entschleunigt. Es werden zudem finanzielle Mittel frei, die für unsere strategischen Investitionen und betrieblichen Aktivitäten auch in Europa genutzt werden können.“

„Es ist wichtig, dass die Energiewenden in Europa beschleunigt vorangetrieben und durch deutlich verstärkte Energieeffizienzmaßnahmen ergänzt werden. Auch in der Zukunft wird Europa und insbesondere Deutschland auf den Import von Energie angewiesen bleiben. Bei der Auswahl der Importländer ist das Lieferantenrisiko zu diversifizieren. Denn nur mit funktionierenden Energiemärkten kann die wirtschaftliche Souveränität Europas gewährleistet bleiben.“